Liebe zwischen den Welten

Leseprobe

Die beiden Jungen, Mirius 15 Jahre und Kobald 16 Jahre sind die besten Freunde. Sie gingen gemeinsam zur Engelschule, um später einmal Schutzengel zu werden. Mirius lernte eifrig, aber Kobald wollte nicht. Er hatte einfach keine Lust zum Lernen. Der Lehrer von ihnen musste Kobald oft ermahnen und ließ ihn nachsitzen, um die fehlenden Hausaufgaben nachzuholen. Kobald war das alles ziemlich egal, eigentlich wollte er gar kein Schutzengel werden. Viel lieber würde er eine Aufgabe im Land der Feen übernehmen.

Jetzt möchtet ihr bestimmt wissen, warum Kobald so gerne ins Feenland möchte? Ich werde euch die Geschichte erzählen.

Es gibt eine Welt mit dem wunderschönen Namen, Haischala. Dort werden die Kinder, die von ihren Planeten angereist sind, auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Die Auswahl richtete sich nach den Fähigkeiten und Begabungen, die jeder in sich trägt. Die einen werden ins Feenland geschickt, um dort die Aufgaben der Feen zu erlernen. Die anderen werden in die Welt der Engel geschickt, um später einmal ein Schutzengel für einen Menschen zu werden. Die Aufregung der Teilnehmer war groß, denn jeder wartete gespannt, in welche Welt er gehen durfte.

Auch Kobald und Mirius waren dabei. Sie standen mit anderen ganz hinten. Sie schauten alle neugierig zu dem Vorsteher, der jedem Einzelnen mitteilte, wo die Reise hingehen würde.

Die Mädchen Mairin und ihre Freundin Laisa, beide 15 Jahre alt, standen neben Mirius und Kobald. Sie schaute sich neugierig um und genau in dem Augenblick schaute Kobald in ihre Richtung. Ihre Blicke trafen sich und tauchten ineinander ein. Es war der Moment, in dem es um die beiden geschehen war. Beide spürten die Liebe, die sich sanft entwickelte. Sie konnten den Blick nicht voneinander nehmen. Wie gebannt und mit klopfenden Herzen schauten sie sich in die Augen. Abrupt wurde Kobald aus seinem Traum gerissen, denn Mirius stupste ihn an und sagte leise. „Komm Kobald, wir müssen weiter gehen. Wir sind gleich die nächsten.“ Kobald nickte und schenkte Mairin ein Lächeln. Er dachte nur, bitte lieber Gott, lass mich in die gleiche Welt, wie dieses wunderschönes Wesen gehen dürfen. Bevor er weiter ging, sagte er leise zu ihr: „Ich heiße Kobald und du?“ Sie antwortete mit einer weichen, hellen Stimme: „Ich heiße Mairin.“ Dann zog ihn Mirius schon von ihr weg.

Der Vorsteher schaute Kobald und Mirius lange an, er rieb sich sein Kinn und murmelte vor sich hin. Die beiden wurden immer nervöser und unruhiger. Schließlich sagte er laut. „Ich weiß jetzt, wo eure Aufgabe ist. Ihr beide reist in die Welt der Engel. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr eines Tages hervorragende Schutzengel werdet. Ihr habt alles, was man dafür benötigt. Euer Mitgefühl und eure Nächstenliebe zeichnet euch aus. Ich wünsche euch eine gute Reise und viel Freude bei eurer Ausbildung.“ Er gab ihnen die Dokumente für die Anmeldung in der Schule.

 

Sie bedankten sich und gingen weiter. Kobald hielt Mirius am Arm fest und sagte, „lass uns einen Augenblick warten. Ich möchte wissen, wohin Mairin reisen wird.“ „Wer ist Mairin?“ Fragte Mirius erstaunt. „Dort, bei dem Vorsteher. Ich habe sie eben kennengelernt. Mirius, ich glaube ich liebe sie.“ Sein Freund schaute ihn mit großen, verwunderten Augen an. „Du liebst sie?“ Fragte er und verstand gar nichts mehr. „ja, glaube mir. Ich habe so etwas noch niemals erlebt. Mein Herz schlägt schnell und laut. Ich bin völlig aufgewühlt und durcheinander, dass kannst du mir glauben.“ Sagte Kobald, nicht ohne den Blick von Mairin zu nehmen. Dann war es soweit, der Vorsteher sagte zu Mairin und Laisa, dass sie in die Welt der Feen reisen werden. Kobald hörte die Worte wie durch einen Schleier. Sein Herz blieb für einen Augenblick stehen. Das darf nicht wahr sein, dachte er verzweifelt.